Der HRO-Award für Hochzuverlässigkeit in Medizin und Pflege

Worum es geht?

Gesundheitsstadt Berlin und die Ecclesia Gruppe zeichnen seit 2023 Projekte von Gesundheitseinrichtungen aus, die nachweislich durch ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit in Diagnostik, Therapie und Pflege charakterisiert sind. Dabei geht es ausdrücklich um Zuverlässigkeit in Routineprozessen.

Tausende von Mitarbeitenden und Teams in unseren Gesundheitseinrichtungen handeln täglich professionell und zuverlässig - beispielsweise bei der Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten, in der Geburtshilfe, im OP, im Handling von kritischen Situationen in Pflegeeinrichtungen, im Rettungsdienst, im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit oder der Ernährung. Diese Teams können sich bewerben und ihre Projekte einreichen.

Der Globale Aktionsplan Patientensicherheit

Mit dem Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit 2021–2030 „Auf dem Weg zur Beseitigung vermeidbarer Schäden in der Gesundheitsversorgung“ verfolgt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine geringere Vision als „eine Welt zu gestalten, in der niemandem im Rahmen der Gesundheitsversorgung Schaden zugefügt wird und jede Patientin/jeder Patient jederzeit und überall eine sichere und respektvolle Versorgung erhält“ (Präambel). Das Ziel der WHO-Initiative ist die größtmögliche Verringerung vermeidbarer Schäden durch unsichere und unzuverlässige Prozesse in Medizin und Pflege. Ein weiteres, wesentliches Ziel der WHO-Agenda ist der Aufbau hochzuverlässiger Gesundheitssysteme, die Patientinnen und Patienten täglich vor Schaden bewahren.

Was sind Hochzuverlässigkeitsunternehmen?

High Reliability Organizations (HRO) zeichnen sich dadurch aus, dass - obwohl es in ihren Prozessen ein hohes Gefährdungs- und Risikopotenzial gibt - die Fehler- und Komplikationsrate niedrig ist und kontinuierlich gesenkt werden kann. Qualifikationsprofile der Mitarbeitenden, eine strikte Prozessorientierung, die permanente Detektion von Fehlerpotenzialen und ein kontinuierliches Training von kritischen Situationen spielen eine zentrale Rolle.

Sie können sich um den HRO-Award bewerben, wenn...

  • Sie und Ihr Team in der täglichen Arbeitsroutine hochzuverlässige Arbeitsprozesse etabliert haben, die die Behandlungs- und Pflegequalität sowie die Sicherheit für Patientinnen und Patienten nachweislich steigern.
  • Sie schon heute einen Beitrag zum Zuverlässigkeitsmanagement im Sinne der WHO-Agenda leisten.
  • Sie und Ihr Team zeigen möchten, wie es geht und Ihre Erfahrungen und Erfolge teilen möchten, indem andere von Ihrer guten Arbeit erfahren.

Die Kriterien des HRO-Awards*

  • Zuverlässigkeit der Maßnahme über einen längeren Zeitraum
    Sie können nachweisen, dass Prozesse interprofessionell organisiert ineinandergreifen und 24/7 stabil funktionieren.
  • Beitrag zur Entwicklung einer Sicherheitskultur
    Ihr Zuverlässigkeitsmanagement ist innerhalb Ihrer Einrichtung bekannt, hat einen Vorbildcharakter und wird auch von Patientinnen und Patienten wahrgenommen.
  • Relevanz für Diagnostik, Therapie und Pflege
    Ihr Konzept garantiert Zuverlässigkeit und Sicherheit in häufig wiederkehrenden Prozessen.
  • Nachweis für die Steigerung der Resilienz in kritischen Situationen
    Durch Qualifikation, Training und Reflexion sind Sie auf Komplikationen und kritische Ereignisse vorbereitet.
  • Evaluation von Erfolg und Misserfolg
    Sie messen kontinuierlich Ihre Prozess- und Ergebnisqualität.

* siehe HRO-Theorie von Weick und Sutcliffe sowie Global Patient Safety Action Plan der WHO

Teilnahmebedingungen

Teilnahmeberechtigt sind alle Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft und deren interprofessionelle Teams, die in der unmittelbaren Versorgung von Patientinnen und Patienten tätig sind:

  • Akut- und Fachkrankenhäuser
  • Pflegeeinrichtungen
  • Einrichtungen der Rehabilitation 

Die Teilnahme am Wettbewerb ist kostenlos

Grundlage der Bewerbung ist eine aussagekräftige Beschreibung der definierten Kriterien im Umfang von 6-8 Seiten (PDF). 

Ein Template finden Sie hier.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbungen an: hro-award[at]ecclesia-gruppe[dot]de.

Auszeichnung

Preisträger:innen werden im Rahmen des Neuen Qualitätskongresses Gesundheit der Gesundheitsstadt Berlin am 13.11.2025 bekanntgegeben und ausgezeichnet. Sie erhalten eine Mitgliedschaft bei Gesundheitsstadt Berlin mit kostenfreiem Zugang zu allen Veranstaltungen des Vereins im Wert von mehr als 5.000 Euro (für das folgende Kalenderjahr).

Der HRO-Award wird ausgelobt von

Broschüre als PDF

Die Broschüre zum HRO-Award mit allen Informationen auch zur Teilnahme finden Sie im nebenstehenden Flyer, der als PDF-Dokument heruntergeladen werden kann.

Jury 2025

Dr. Matthias Aleff

Dr. Matthias Aleff

Referent für Restbetriebsoptimierung und Fachkunde RWE Nuclear GmbH

 Dominik Dautzenberg

Dominik Dautzenberg

Regionalpflegedirektor Alexianer Region Aachen/ViaNobis

 Christian Dreißigacker

Christian Dreißigacker

Vorsitzender der Geschäftsführung BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH

Dr. Peter Gausmann

Dr. Peter Gausmann

Jury-Vorsitzender HRO-Award Geschäftsführer GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH Ehrenprofessor für Patientensicherheit und klinisches Risikomanagement Donau-Universität Krems (A)

Dr. Matthias C. Guth

Dr. Matthias C. Guth

Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Notfallmedizin Sana Klinikum Lichtenberg, Leitender Notarzt für das Land Berlin und Sprecher Fachgruppe Zentrale Notaufnahme Sana Kliniken AG

Prof. Mariam Hartinger

Prof. Mariam Hartinger

Präsidentin IB Hochschule für Gesundheit und Soziales

 Martina Henke

Martina Henke

Pflegedirektorin Vivantes Klinikum im Friedrichshain und Sprecherin Pflegedirektor*innen bei Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH

 Katja Himpler

Katja Himpler

Leitung Zentralbereich Qualitäts- Prozess- & Risikomanagement und Koordinatorin Hochzuverlässigkeitsorganisation BBT Gruppe

 Jan Richter

Jan Richter

Compliance-Beauftragter BG Klinikum Bergmannstrost Halle

 Kathrin Rosen, M.A.

Kathrin Rosen, M.A.

HRO-Expertin Hospiz Osnabrück

Prof. Dr. Kerstin Schütte

Prof. Dr. Kerstin Schütte

Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie und Ärztliche Direktorin der Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück, apl. Prof. Medizinische Hochschule Hannover

Priv.-Doz. Dr. med. Saša Sopka,  MME

Priv.-Doz. Dr. med. Saša Sopka, MME

Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum RWTH Aachen, wiss. Leiter Sektion für Wissens- und Sicherheitsmanagement, Ärztlicher Leiter Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit (AIXTRA)

Dr. Matthias Winistörfer

Dr. Matthias Winistörfer

Spitaldirektor Zuger Kantonsspital Baar (Schweiz) mit nicht-medizinischer Gesamtverantwortung

Die Preisträger 2024

18. Nationaler Qualitätskongress Gesundheit, 07.11.2024 in Berlin | Gesundheitsstadt Berlin

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Das SHARE TO CARE-Programm in der Kieler Klinik für Nuklearmedizin am UKSH

DRF Stiftung Luftrettung gem. AG, Filderstadt
Nicht nur CIRS - Datenbasiertes Risikomanagement für die Patientensicherheit

Rettungszweckverband München
Mobiler Computertomograph auf dem Münchner Oktoberfest

Die Preisträger 2023

17. Nationaler Qualitätskongress Gesundheit, 09.11.2023 in Berlin | Gesundheitsstadt Berlin

BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH, Halle (Saale)
Schockraumbehandlung schwerstverletzter und schwerkranker Patienten

Krankenhaus der Elisabethinen GmbH, Graz (A)
Die Lungenblutung als multiprofessionelle und interdisziplinäre Herausforderung

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH, Pinneberg
Sicherheitskultur bei der Anwendung invasiver Maßnahmen im Rettungsdienst