Nationaler Qualitätskongress Gesundheit
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 Elisabeth Scharfenberg
© michael farkas

Elisabeth Scharfenberg

Vorständin der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern, Mitglied des Deutschen Bundestages a.D., Diplom-Sozialpädagogin (FH), München

Die Pflege ist und war für Elisabeth Scharfenberg immer eines der großen Zukunftsthemen. Sie war von 2005 bis 2017 als Pflegepolitikerin im Deutschen Bundestag. Für ein selbstbestimmtes, würdevolles Leben im Alter und bei Pflegebedürftigkeit und für mehr Wertschätzung, bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen von Pflegekräften hat Elisabeth Scharfenberg sich als Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in drei Legislaturperioden eingesetzt. Schon durch ihre vorherige Arbeit als Sozialarbeiterin hat sie tiefen Einblick in die Lebensrealität vieler Menschen bekommen, in der Pflege oft eine große Rolle spielt. Nach 2 Jahren freiberuflicher Tätigkeit in der Team Scharfenberg GmbH übernahm sie im Januar 2020 mit der Gründung der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern deren Vorstand.

 

 

Drei Fragen an Elisabeth Scharfenberg

Wie wird die Pflege der Zukunft aussehen? Was sind die Ziele Ihres Projekts und woran messen Sie den Erfolg? 

Wir reden immer von der Zukunft, dabei ist es wichtig, dass wir heute Ideen umsetzen. Egal ob die Umsetzung dann am Ende funktioniert. Scheitern ist erlaubt. Wenn wir jetzt nicht anfangen, sind wir nicht gut für die Zukunft vorbereitet. Daher ist Pflege 2030 so wichtig. In dem dreijährigen Projekt wird mit unseren Partner:innen der Uni Bremen, dem Haus Curanum, dem Fraunhofer Institut und der Korian Deutschland GmbH erforscht, wie man mit Personalbemessung und technischen Innovationen den Bedarfen und Bedürfnissen von Bewohner:innen sowie auch den in der Pflege tätigen Menschen gerecht wird.

Die Pflege der Zukunft, so wie wir sie uns wünschen, sieht so aus, dass wir in Würde in einer Pflegeeinrichtung altern und versorgt werden können, das heißt: Ich als Bewohner:in werde als Individuum wahrgenommen und nicht als einer von vielen Stressfaktoren im Arbeitsalltag der Pflege. Des Weiteren bedeutet es auch, dass es genügend Pflegefachpersonen und Pflegeassistenzkräfte gibt, die eine individuelle Versorgung gewährleisten können. Dazu gehört auch die Unterstützung durch digitale Lösungen. 


Welche Rolle spielen Technik und Technologien, wie reagieren Pflegepersonal und zu Pflegende? 

Wer eine bedarfsgerechte Pflege gewährleisten will, muss auch offen sein für neue Technologien. Das sind zum einen Lösungen für die in der Pflege Tätigen, die ja ohnehin auch schon viel im Netz unterwegs sind. Daher sollten Apps oder ähnliche Anwendungen für die Pflege kein Problem sein, vorausgesetzt es gibt auch entsprechende Schulungen. 
Transparente Kommunikation und Schulungen sind wichtig. Ob es nun die Pflegedokumentation ist, Apps oder Gadgets, die das Arbeiten und die Pflege erleichtern - Möglichkeiten, die die Pflegearbeit erleichtern können, gibt es heute schon viele.  Die Frage ist nur, welche Lösung macht Sinn und wer bezahlt es am Ende?
Und: Gadgets sollten auch für die Betreuung der Bewohner:innen eingesetzt werden. Es wird in nicht allzu ferner Zeit eine Klientel in die Pflegebedürftigkeit kommen, die mit Smartphone und Co vertraut sind und die diese Dinge selbstverständlich nutzen. Wieso sollte man also diesen künftigen Bewohner:innen nicht auch was anderes anbieten?


„Pflege 2030: Auf dem Weg zu mehr Qualität“ heißt Ihr Forum auf dem Qualitätskongress. Was erwartet die Teilnehmer/innen?

Wir wollen einen offenen Austausch gestalten, Anregungen geben und erhalten, was Qualität in der Pflege bedeutet. Am Ende unseres Projektes wollen wir ein modulares Handbuch für alle, die auch Interesse daran haben, sich auf den Weg in die Pflege der Zukunft zu machen, veröffentlichen. 
Deshalb ist die Vorstellung unseres Modellprojektes Pflege 2030 eine herzliche Einladung, uns Hinweise und Feedback zu geben. 

17. Nationaler Qualitätskongress Gesundheit
Veranstaltungen mit Elisabeth Scharfenberg:

Freitag, 10.11.2023 13:00 - 14:00